Donezk.UA
„Du kannst dir das Leben nicht für morgen aufheben.“
Im Sommer 2010 fieberten die Bewohner*innen von Donezk der Fußball EM im eigenen Land entgegen, Beyonce gab ein Konzert in der Donbas-Arena, ein neuer Flughafen wurde gebaut und zwei Deutsche veranstalteten Straßentheater auf dem zentralen Lenin-Platz. Heute befindet sich die Metropole im Osten der Ukraine bereits im zehnten Kriegsjahr. Anhand von Biografien und Reiseberichten erzählt das ukrainisch-deutsche Kollektiv die persönlichen Geschichten einer Stadt am Abgrund.
Vor 14 Jahren reiste der Regisseur Andreas Merz aus Berlin nach Donezk, um dort ein Straßentheater-Stück über den Donbas, seine sowjetische Vergangenheit und das Verhältnis zu Deutschland zu inszenieren. Heute befindet sich die Metropole im Osten der Ukraine im Epizentrum eines blutigen Konfliktes. Separatisten und russische Soldaten haben die früher florierende und progressive Metropole in ein Heerlager verwandelt. Die einstigen Teilnehmer*innen der Straßentheaterinszenierung sind nach Vertreibung und Flucht über ganz Europa verstreut. Was ist aus ihren Träumen geworden? Wie konnten sie sich trotz der Umwälzungen in ihrer ehemaligen Heimat ein Leben in der Fremde aufbauen? Wie sehen sie ihre eigne Zukunft und die ihrer Stadt?
Im Kaleidoskop der unterschiedlichen Biographien entsteht ein Portrait der ukrainischen Gesellschaft vor und nach den Katastrophen von 2014 und 2022. Das dokumentarische Theaterprojekt Donezk.UA erzählt die jüngere Vergangenheit der Ukraine und ihrer Menschen durch das Prisma persönlicher Geschichten und gibt den Nachrichten, die uns fast täglich aus der Ukraine erreichen, ein konkretes Gesicht.
Am 4., 5. und 6. Juli 2024 im td Berlin.
Mit: Kateryna Goncharova, Zoriana Dybovska, Alina Kostyukova, Valeriya Treshchova und Martin Schnippa.
Regie & Konzept: Andreas Merz
Text: Kateryna Penkova
Ausstattung: Artem Mokrenets und Anna Gavryliuk
Recherche und Video: Den Kushnarov und Alexander Finkenwirth
Videoschnitt: Valeriya Treshchova
Malerei: Kateryna Goncharova
Musikalische Leitung: Zoriana Dybovska
Sound Design: Mykola Lebed
Regieassistenz und Übersetzung: Liza Mamon und Andrej Schenk
Übertitelung: Andrej Schenk
Produktionsleitung: Sina Kießling
Pressearbeit: Nora Gores
Fotos: Inga Perederii